Israelreise April 2018

Wenn man die Ferien in Israel verbringt wird man oft für verrückt gehalten. Die Leute denken, dass es zu gefährlich ist und dass nur Angst herrscht. Aber wie war es wirklich?

Schon am ersten Tag war es richtig warm. Die erste Nacht verbrachten wir nämlich in Arad, was in der Wüste liegt. Von Anfang an war die Stimmung locker und alle genossen den Tapetenwechsel. Einen Wechsel gab es auch was das Essen angeht. Morgens schon Gemüse, ein Abendessen, das man nicht sofort identifizieren kann, daran mussten wir uns erst gewöhnen. Aber auch das konnte die Stimmung nicht trüben, denn das Programm war der Hammer. Jeden Tag konnten wir die Orte aus der Bibel mit eigenen Augen sehen. Wir sahen die Quelle, bei der Gideon sein Heer aussuchen sollte, den See Genezareth, auf dem Jesus auf dem Wasser gelaufen ist, den Hügel, auf dem Abraham Isaak opfern sollte und vieles mehr.

An jedem Ort übertrumpften sich die Unterkünfte und die Köche waren einer besser als der andere. In Jerusalem erlebten wir viele Kulturen auf einmal. Juden, Araber, Christen und Muslime trafen aufeinander. In der Altstadt passierte etwas, das man nur glaubt, wenn man es mit eigenen Augen gesehen hat. Menschen und Religionen, die verschiedener nicht sein könnten, gingen in Frieden nebeneinander her. Wo man auch hinsah waren Kleider, verschiedenste Nahrungsmittel, Souvenirläden und so vieles mehr. Durch die vielen Gerüche arbeitete die Nase auf Hochtouren. Wie man sich bei so vielen Menschen vorstellen kann, spürte man auf den Märkten ständig Ellbogen in den Rippen und das Gedränge war sehr nervenaufreibend. Überall wurden Produkte angepriesen, was das starke Stimmorgan der Israelis bewies. Während einige fast die Nerven verloren, fanden andere, dass man dies unbedingt einmal erlebt haben muss.

Was allen ganz bestimmt geblieben ist, ist das Tote Meer. Wie es sich angefühlt hat, im Wasser zu schweben und nicht unterzugehen. Während die einen die Entspannung genossen und sich sonnten, versuchten sich andere mit „Bauch, Beine, Po-Übungen“ im salzigen Wasser. Es sah wirklich sehr lustig aus, denn im Totenmeer das Gleichgewicht zu halten ist schwieriger als man erwartet. Ständig zieht es einem die Beine hoch, sodass man auch dem Bauch liegt. Dann wieder gerade zu stehen, ist wirklich eine Kunst.

Sehr eindrücklich war auch der Holocaust Gedenktag. Jedes Jahr an diesem Tag bleibt Israel für zwei Minuten stehen. Wenn am Morgen die Sirene ertönt, bewegt sich kein Auto mehr, alle Menschen bleiben stehen und sie denken an ihre Vorfahren, die dieses Leid durchmachen mussten. Einige steigen aus und andere beten. Dieses Bild jagt einem einen kalten Schauer über den Rücken und schnürt einem die Kehle zu. Sehr berührend war ein älterer Jude, der mitten auf dem Fussgängerstreifen stehen blieb.

Wir durften viele Informationen und Eindrücke bekommen, durch Vorträge und Diskussionen, oder zum Beispiel einem Besuch bei einer Beduinenfamilie. Sogar einen richtigen Israelischen Regen durften wir miterleben.

Die Zeit in Israel war sehr eindrücklich, lehrreich aber auch erholsam. Die ganze Gruppe kam an einem Stück, gebräunt und mit neuer Energie in die Schweiz zurück. Einige verbrachten auch noch einige Tage länger in Israel.

Mit Worten kann man dieses Erlebnis gar nicht wirklich beschreiben. Wer das Vergnügen "Israel" noch nicht erfahren hat, sollte sich das nicht entgehen lassen. Die Israelgruppe des April 2018 kann mit Freude bestätigen, dass die anfangs erwähnten Befürchtungen nicht berechtigt sind.

Text: Anja Brunnschweiler

Link: Fotogalerie

weitere Inhalte